Die Einordnung des Gingko-Baumes war für die Botaniker schwierig, weil er weder zu den Nadelbäumen noch zu den Laubbäumen zählt. So wurde für ihn eine eigene Abteilung geschaffen, die Ginkgopflanzen (Ginkgoate), die aber heute nur noch eine einzige Art umfasst, nämlich den Ginkgo biloba. Diese existierten schon vor 290 Millionen Jahren. Vom Jura bis zur Kreidezeit hatten diese Pflanzen eine weltweite Verbreitung. Daher kann man Fossilien von Ginkgo-Arten auch in Mitteleuropa finden. Da heute alle anderen der ursprünglich insgesamt 17 Gattungen schon lange ausgestorben sind, gilt der Ginkgo biloba als das älteste „lebende Fossil“ in der Pflanzenwelt.
Um die Heilkräfte des Ginkos ranken sich Legenden. Vorreiter auf medizinischem Gebiet war China, wo die Baumrinde, die Blätter und Früchte seit dem 11. Jahrhundert für Heilzwecke genutzt werden. In der traditionellen chinesischen Medizin wurden vor allem dem Samen und dem Fruchtfleisch Wirksamkeit gegen unterschiedliche Beschwerden zugesprochen.
In Europa erkannte man erst 200 Jahre nach der Wiedereinführung des Ginkgos als Park- und Gartenbaum seine wertvollen, heilenden Eigenschaften. Deutsche Wissenschaftler fanden in der 1960-ern Jahren heraus, dass ein aus den Blättern durch spezielle Verfahren hergestellter Extrakt gegen Durchblutungsstörungen hilft. Diese Entdeckung revolutionierte die Ginkgo-Forschung. Heute ist jedes dritte gegen Durchblutungsstörungen verschriebene Medikament ein Ginkgo-Präparat.